Theorie & Fakten

 

a) Wieviele Paare in München haben ein Einkommen von 200 000 Euro? 

Wieviele dieser Paare davon sind Eltern? 

Wieviele dieser  Eltern haben Kleinkinder? 

Wieviele dieser Eltern nehmen eine städtische Krippe in Anspruch (lange Wartezeit, Unsicherheit, ob überhaupt ein Platz frei wird, usw.)

b) Zu Gunsten welcher Bedürftigen wird nun mit der neuen Satzung umgeschichtet? Laut der neuen Neufassung werden Eltern bis 15.000 Euro brutto weiterhin 0 Euro zahlen, für diese Personengruppe wird sich nichts ändern. Alle anderen Eltern werden mehr zahlen:

Gebührentabelle (Beispiel mit fiktiver 600 EUR Miete, die das Sozialreferat für angemessen für eine Münchner Familienwohnung hält)

Wer also sind die Bedürftigen, zu deren Gunsten umgeschichtet wurde?

 Lediglich diese Frage wurde von der Mehrheit mit "Ja" beantwortet.

Die Bürger Münchens haben NICHT dafür gestimmt, 4 km statt 1,9 km Zubringerstrasse und 10 Brücken statt 4 Brücken zu bauen.

Ich fand und finde dies kritisch: was heisst "im üblichen Maß"? Und: Was bedeutet dies für eine Stadt in Finanznot?

Die Anbindung wird nun viel teurer, da die Architekten mal eben die Zubringerstrecke verdoppelt und die Zahl der Brücken von 4 auf 10 (also mehr als verdoppelt) haben (siehe  33 Mio Euro einsparen & ausgeben).

Ich finde, an dieser Stelle haben wir als Eltern schon das Recht und die Pflicht, darauf hinzuweisen, dass wir das so nicht richtig finden.

Man stelle sich vor, die Architekten würden nun auf die Idee kommen, vielleicht noch ein paar Schnörkel in die Strasse zu machen, und vielleicht noch aus gestalterischen Gründen noch ein paar Brücken mehr und dann wird's vielleicht nochmal 30 Mio. Euro teurer und der ganze Krippenetat ist weg - wieso sollen Münchens Bürger das einfach akzeptieren?!

Begleittext zum Bürgerbegehren:

"Die Kosten für die Infrastruktur liegen voraussichtlich bei 360 Mio DM. Üblich ist, dass die Stadt beim U-Bahnbau von den zuschussfähigen Kosten von Bund und Land mindestens 80 Prozent und bei großen Straßenbauvorhaben 50 bis 60 Prozent erhält".

Also: 360 Mio DM sind 184 Millionen Euro. Und 50 bis 80 Prozent der Kosten werden ja von Bund und Land getragen, wie schön! Das war uns ja versprochen worden.
Nur dumm, dass in dem gescannten Artikel nun die Rede von 205 Mio. Gesamtkosten ist und plötzlich soll München davon genau 100,42 Mio zahlen.
Wo sind denn da bitteschön die 80 Prozent Erstattung für die U-Bahn geblieben? 

100,42 Mio EUR von 205 Mio EUR sind 49 Prozent ... na toll, dann bekommt München nur nun insgesamt 51 Prozent der Kosten erstattet!